privat

Samstag, 25. April 2009

Mitbewohner

Ich habe seit geraumer Zeit eine Mitbewohnerin. Sie ist nicht nur Apostel und Heilige, sonder auch Schutzpatronin aller Sauberkeit und Ordnung liebender Hausfrauen.

Heute morgen finde ich wie so oft beide Waschbecken der Küche voller unabgewaschenem Geschirr vor. Da ich mein Zeug nach dem Essen abwaschen zu pflege (außerdem führe ich einen Studentenkühlschrank - nichts gescheites drin, ab ins Bett) und mir diese Tatsache langsam stinkt (bildlich), habe ich mich endlich aufgerafft (allen Mut zusammennehmen und das Herz in den Knien vorm weiterrutschen abhalten) meinen Unmut nach Heimkehr der Geschirrverursacherin zu äußern.

"Könntest Du bitte in Zukunft Dein Geschirr vor verlassen der Wohnung abwaschen?" - "Mhm... ich werd's versuchen."

Nun, bei schwierigen Aufgaben muss man erst ein bisschen herumprobieren, bevor alles problemlos läuft, bzw. bis man niedergeschlagen resigniert. Als Pseudowissenschaftler kenne ich mich da aus...

Ein gerades "Du kannst mich mal" hätte es im Übrigen als Antwort wohl auch getan.

Freitag, 13. Juli 2007

Entlieben und leben

Nun bin ich also wieder frei - eigentlich schon seit 29. Juni.
Wieder ein gekonnter Kurzauftritt in der Beziehungswelt und eine weitere Referenz in meinem Ü-Mann Resumee...
Besonders gluecklich bin ich ja nicht darueber, aber B. hat es so gewollt und was soll ich da kaempfen? Soll ich fuer eine Sache kaempfen, die sie nicht will, bzw. soll ich mich gegen eine Situation auflehnen, die sie will?
Ich denke nicht.

Sorry guys, der coolste Junggeselle der Welt ist wieder hier (Westernhagen brachte es auf den Punkt:
"Ich bin wieder hier
in meinem Revier,
war nie richtig weg;
hab' mich nur versteckt!")
und bis zur Bezeichnung Hagestolz sind's noch einige Jaehrchen!

Dienstag, 19. Juni 2007

Lieben und Leben lassen

Wo fange ich am besten an. Vielleicht mit dem Fakt, dass ich seit ca. eineinhalb Wochen quasi eine Freundin habe. Quasi, weil die Angelegenheit noch nicht offiziell ist und meine Erkorene sechshundert Kilometer weit weg ist. Und obgleich meine Beziehung mit ihr gleichsam geheim und noch unbekannt ist, toenen schon erste Laute des Missfallens bis an mein Ohr. Das geht von einem angewiedertem "Laeuft da etwas zwischen euch?" bis zu " Wenn der DJ ihr ein Kind anhaengt, dann mache ich ihn weg!".
Nun ist es schon das zweite Mal, dass man mir in meiner Heimat mit dem Grundsatz "Der DJ ist ein netter Kerl, aber wehe ihm, wenn er sich an unseren Frauen vergreift" begegnet, und das obwohl meine damalige Freundin nicht einmal annaehernd aus der Gegend war. Damals wurden mir allerdings nur Pruegel angedroht, bzw. ich wurde von Menschen, die ich nur aeusserst fluechtig gekannt habe, als A*****och (und ich meine nicht Aschermittwoch) denunziert. Als ob die Leute nichts besseres zu tun haetten als ueber mich und meine Entscheidungen zu urteilen.
Auch interessant ist fuer mich, dass ich viele dieser Leute seit ueber acht Jahren nicht getroffen habe und auch nicht mit ihnen direkt oder indirekt in Kontakt stehe. Ja, es scheint gerade so, dass im letzten Monat fernmuendlich ausgesprochene Einladungen zum Pokern zum Beispiel oder zu Parties und aehnlichen Events schweigend wieder aufgehoben werden.

Allerdings wurde mir bisher noch nie mit dem Tode gedroht und ich fuehle mich beinahe geschmeichelt.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Nervige Mitbewohner

Nun lebe ich seit ueber zwei Jahren in einer WG. Meine Mitbewohner waren ein nach Amerika ausgewanderter Pole; ein Pole meines Alters, der verheiratet ist und zwei Kinder hat (und der mich jederzeit unter den Tisch trinken konnte); eine Franzoesin, die kein Wort Englisch sprach; ein Grieche, den ich in Houston kennengelernt hatte; ein Este, der seine Waesche zum Trocknen immer in der Kueche aufhaengen musste - obwohl er das groesste Zimmer von allen bewohnte -, der jeden morgen seinen Haferschleim kochen musste und sich ganz schlau vor kam; und ein Littauer.
Dieser Littauer ist derzeit der einzige, der mit mir in der Wohnung wohnt. Nachdem sein Freund der Este umgezogen ist, haben nicht nur die russischen Gespraeche und das Braten, Bruzeln und kochen um 0700 in unserer Kueche geendet, sondern er ist auch in das grosse Zimmer umgezogen. Das war mir nur recht, denn sein regelmaessiges, kettensaegenlautes Schnarchen und Husten gaben mir Probleme beim einschlafen, zumal ich meine Musik um 2200 abdrehen musste, damit sich der Littauer selbst schlafen legen konnte, und das Kettengerassel seines Schnarchens ungestoert durch die Wand dringen konnte.
Optisch passt er sehr gut in das Bild eines Informatikers, der er auch ist. Bleich und von sehr unfoermiger Statur, wirkt er im Gespraech kindlich, um nicht zu sagen, etwas zurueckgeblieben. Er ist verheiratet und Vater von zwei entzueckenden Kinderchen - diese waren nun drei Wochen auf Besuch hier - und diese wurden auch am Wochenende mit lautstarken "Bscht!" und "Schhhhh!" Lauten von den Eltern fruehmorgens zur Ruhe geordert. Dass es gerade diese unnoetig lauten Zischlaute waren, die mich jedesmal aus mdem Schlaf rissen, sei nur nebenbei bemerkt.
Mein Littauer hat ausserdem einen leichten Kontrollkomplex, der sich darin aeussert, dass er, wenn ich das Backrohr vorheize und dann fuenf Minuten lang nicht kontrolliere, ob die gewuenschte Hitze beriets erreicht wurde, das Backrohr ausschaltet, wenn ich nicht daneben stehe und die gewuenschte Hitze bereits erreicht wurde. Das macht er auch, wenn ich Wasser zum Kochen aufstelle. Letzens hat er die Herdplatte mit den Worten "Metal gets hot very fast!" ausgeschalte, als ich direkt daneben stand.
Auch auessert sich der Komplex darin, dass er, sobald ich aus meinem Zimmer in die Kueche trete um ein Glas Wasser zu trinken, mir die Haende im Bad zu waschen, mir etwas zu kochen oder mir Eiswuerfel fuer meinen Vodka zu holen, aus seinem Zimmer herausschaut. Ja, es scheint sogar so, dass er sich just daran erinnert, seinen Essnapf oder Teller oder Schuessel, welche er sich aufs Zimmer mitgenommen hat, abzuwaschen, wenn er hoert, dass ich in der Kueche zu werkeln beginne. Dann wird jeder meiner Handgriffe kontrolliert und ich darf mich zusaetzlich ueber schwierige Gespraeche auf Niveau von dreijaehrigen freuen.
Nun bin ich ein sehr eher gemuetlicher - oder, wem es besser geafellt, traeger - Mensch, dem es zu viel Aufwand bedeutet sich mit dem Littauer ueber diese Dinge zu streiten. Ich habe vielmehr aufgehoert in der Kueche zu essen, ja, ich benutze die Gemeinschaftsraeumlichkeiten nur noch, wenn ich es nicht vermeiden kann. In der Frueh versuche ich entweder vor ihm alles erledigt zu haben, oder ich warte bis er weg ist (das frueher dran sein ist weniger effektiv, weil er, sobald er hoert, dass ich mich auf dem Weg zum Bad mache, aus seinem Zimmer heraus kommt um sich Fruehstueck zu machen und mich dann, sobald ich das Bad verlasse, zu fragen, ob ich endlich fertig sei - er selbst dusscht gerne morgentlich bis zu 20 Minuten lang). Hinfaellig zu sagen, dass ich auch nicht mehr fruehstuecke und nur noch am Abend koche, wenn das Mittagessen nicht ausreichend oder ungeniessbar war.
Warum aber schreibe ich das alles? Gestern Abend also kam es zum tragischen Hoehepunkt unserer Konfliktbeziehung. Ich komme gegen 2200 kurz aus meinem Zimmer. Er steht in der Kueche am offenen Fenster, dreht sich um und meint er haette ein ganz kleines Anliegen an mich. Ich frage ihn, was er wolle. Ja, ich solle doch bitte aufhoeren in der Kueche und im Bad zu rauchen. Ich bin etwas ueberrascht und erklaere ihm geduldig, dass ich nie in den Gemeinschaftsraeumen rauche oder geraucht habe und dass ich auch nicht gedenke dies zukuenftig zu tun. Doch, er glaubt er koenne den Rauch fuehlen - das waren seine Worte 'I think I can feel it', unglaublich,oder? - andererseits war mehr als zu glauben zu fuehlen gar nicht moeglich, denn beide Fenster der Kueche waren weit geoffnet gewesen und keine Spur von Rauch zu bemerken. Ich versichere ihm erneut, dass ich ausschliesslich in meinem Zimmer rauche. Hmmm, vielleicht ist es durch das Oeffnen meiner Tuer in die Kueche gezogen, meint er. Ich sage ihm, dass das schon moeglich sei, wundere mich aber, weil ich an diesem Abend fast nichts geraucht habe und mein Zimmer sehr gut belueftet war. Ja, hmm, ich solle doch, aeh, vielleicht mein Zimmer mehr lueften? Ist auch besser fuer meine Gesundheit.... Ich war so ueberfahren von dieser Unverschaemtheit, dass ich mich kampflos in mein Zimmer zurrueckgezogen habe.
Wer glaubt dieser Kerl eigentlich, dass er ist? Zuerst beschuldigt er mich in der Kueche zu rauchen - er haette mich ja auch fragen koennen, ob ich das ueberhaupt tue. Und als das nicht funktioniert, will er mir vorschreiben, was ich in meinem Zimmer zu tun habe, bzw. wie ich mein Zimmer zu belueften habe? Und seit wann ist dieser Clown Arzt? Und wer hat ihn zu meinem persoenlichen Hausarzt ernannt? Ich bin es schliesslich nicht, der mit tuberkuloesem Gehuste einhersteigt!
Ich okkupiere das kleinste Zimmer in der Wohnung, habe mich aber aus saemtlichen anderen Bereichen der Wohnung komplett zurueckgezogen. In der Kueche bewahre ich nur die Lebensmittel auf, fuer die ich in meinem Kasten keinen Platz haben oder die gekuehlt werden muessen (sofern im Kuehlschrank Platz fuerirgendetwas von mir ist). Im Bad befindet sich nur mein Shampoo (ca. 6 Spezialshampoos von im stehen dort herum), eine Zahnbuerste (er 2), eine Zahnpaste (er keine) und ein Handtuch (er 2) von mir - das ist mir auch alles recht so. Aber nun ist dieser Mensch in meinen letzen Zufluchtsort vorgetrungen, mein Zimmer. Und sofern es mich angeht, und das tut mein Zimmer bitteschoen, hat er dort nichts verloren.
Vielleicht hat er ein Lungenleiden? Vielleicht ist er ein Jean-Baptiste Grenouille der Gegenwart? Vielleicht ist er ein sehr einfuehlsamer und gefuehlvoller Mensch, sehr sensibel und mit PMS? Das interessiert mich alles nicht. Dann soll er sich seine eigene Wohnung mieten oder in eine WG in der kein Raucher wohnt. Ich habe mich seit seiner Ankunft sehr angepasst und mein Leben eingeschraenkt, aber nun hat er den Bogen ueberspannt.

Ich hoffe sehr, dass er sich die naechsten Wochen von mir fern haelt, denn nun hat er Wind gesaet.

Mittwoch, 13. Dezember 2006

Weihnachtsstress

Weihnachten rueckt gefaehrlich nahe und ich habe weder meine Weihnachtsgeschenke beisammen, noch weiss ich, was ich wem schenken werde und schon gar nicht habe ich meine ganzen anderen Aufgaben erledigt. Aber bitteschon, ich komme ja schon am 22. spaet naechtens wieder nach Hause und dann habe ich gute ein einhalb Tage um noch alles zusammenzuklauben. Dieses Wochenende bin cih zu einer Sponsion einer Freundin geladen, Gott weiss was man zu einem solchen Anlass mitbringt.

Meine Weihnachtsplanungen haben schon immer zu wuenschen uebrig gelassen, aber heuer uebertreffe ich mich selbst...

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Vergangenheitsbewaeltigung, die zweite

Haha, also hat mein Mail tatsaechlich mit "Hallo, wie geht's?" begonnen. Ich habe zu meiner Ueberraschung heute morgen schon ein sehr freundliches Antwortschreiben erhalten. Naemlich dass die von mir angeschriebene Person nicht die Person ist, die ich anschreiben wollte. Peinlich, peinlich....
Die Suche nach der richtigen Emailadresse geht weiter!

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Vergangenheitsbewaeltigung

Drei oder vier Jahre muss es jetzt her sein, dass ich mich in der gluecklichen(?) Position befand zwei serioese Liebeserklaerungen auf dem Tisch gehabt zu haben. Und schon ein Jahr spaeter war klar, dass ich mich falsch entschieden hatte - aber das ist eine andere Geschichte.
Heute denke ich, dass man, wenn man so eine Situation geschickt anfasst und dies von beiden Seiten gewuenscht sein sollte, durchaus auch mit dem Korbtraeger in weiterhin gutem Kontakt bleiben kann. "Aber, mein Gott, war ich eine junge Gans" wuerde Madame Permaneder nun ausrufen. Und, ja, ich war eine Gans, eine selten dumme noch dazu. Ich habe es in den Monaten nach meiner Entscheidung zu Stande gebracht, zwar unbewusst, aber geschickt (mit geschickt meine ich auf unausstehliche und verletzende Art und Weise) jeglichen Kontakt zum Zweitbieter abzubrechen. Und das war gar nicht einfach, weil eine gewisse Person sehr starkes Interesse daran gezeigt hat, mit mir weiterhin in freundschaftlicher Verbindung zu bleiben.
Aber sei's drum, ich wusste was ich wollte, bzw. nicht wollte. Mein Weltbild war geordnet und da tat ich, was getan werden musste. Was fuer ein Idiot ich war. Ich moechte nicht behaupten, dass ich seit damals einen Deut weiser geworden waere, aber ich habe mich geaendert und inzwischen halte ich mein damaliges Ich fuer eine ignorante und vor allem naive Person.

Nun habe ich mit Hilfe des Internets eine passende E-Mail Adresse ausgemacht und es juckt mich in den Fingern diese Adresse auch zu benutzen. Aber was soll ich den schreiben? "Hi, wie geht's?" oder "Na, weisst Du noch wer ich bin?"?
Ich schiebe meinen Brief schon seit einem guten halben Jahr immer wieder auf, aber ich hoffe sehr, dass ich zum Mittagessen weiss, wie mein Brief begonnen hat.

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