Mit TGA ins neue Jahr
Weihnachten gut ueberstanden, zu Silvester aeusserst rauschig ins neue Jahr geflogen und endlich wieder nuechtern, begeben wir uns zurueck zum 2. Jannuar des Jahres 2007, 6:00 Uhr morgens. Meine Mom bringt meinen Dad ins Krankenhaus, oder moechte das zumindest; weil aber die Garage geschlossen und die Karte clervererweise im Auto ist werde ich um 0615 gebeten, meinen Autoschlussel herauszuruecken, was ich, obleich meiner leichten Verwirrtheit zu dieser Stunde, gerne tue. Um 07:15 Uhr ruft mich dann Dad, den ich schon im OP vermutete, an, ich solle doch ins Krankenhaus kommen. Meiner Mutter gehe es nicht gut, sie sei ganz verwirrt und sie wisse nicht wo sie ist und er mache sich Sorgen. Ausser um mich, weil ich ja Blutzucker habe(n koennte - was ich aber nicht habe, sagen die Aerzte) und ein wenig ein Lebefroh bin, macht sich mein Vater (selber Arzt) normalerweise wenig Sorgen - ausser eben es geht um mich oder um etwas ernstes.
Und siehe: Da ich mit meiner Tante (mein Auto war ja verleast und der ander Wagen in der Garage, die zu war) im Krankenhaus ankomme, sitzt mein Vater schon auf dem Rollbett fuer den OP und meine Mama sitzt im Krankenzimmer.
Und so begab es sich (Auszug aus dem eineinhalbstuendigen Dialog mit meiner Mutter):
M.: "Was ist passiert, wo sind wir hier?"
I.: "Wir sind im Krankenhaus."
M.: "Aber wieso, was ist passiert?"
I.: "Du hast Papa hierher gebracht, weil er ja heute operiert wird."
M.: "Aber warum wird er denn operiert?"
I.: "Weil er sich den Fuss gebrochen hat und der Fuss neu opeiert werden muss."
M.: "Wieso hat er sich denn den Fuss gebrochen?"
I.: "Bei dem Geisterfahrerunfall letzten Sommer hat er sich den Fuss gebrochen, weisst Du das noch?"
M.: "Natuerlich weiss ich das! Aber wo sind wir hier? Was ist passiert?"
I.: "Wir sind im Krankenhaus."
M.: "Wieso sind wir denn im Krankenhaus, wie komme ich hierher?"
I.: "Weil Papa..."
M.: "Wo ist das Auto?"
I.: "Das Auto haben wir schon gefunden."
M.: "Aber wo sind wir hier, was ist passiert?"
In weiterer Folge beantwortete ich dutzende Male die Frage, wo das Auto steht, warum wir im Krankenhaus waren, was dies fuer ein Schluessel sei (ihr Autoschluessel), was fuer ein Tag heute war, wo wir eigentlich seien, wo das Auto abgestellt sei, was passiert, warum mein Vater operiert wird, was jener welcher fuer ein Schluessel sei (mein Schluessel, den ich ihr alsbald weggenommen habe), was heute eigentlich fuer ein Tag sei...
Na toll; worst-case Szenario: mein Dad wacht nicht mehr aus der Narkose auf und meine Mom ist ohne Kurzzeitgedaechtnis - "hurrah, Leute, stuermt das Blockhaus!" (Arsen & Spitzenhaeubchen).
Bei der anschliessenden Untersuchung wurde TGA diagnostiziert.
Bei transitorisch-globaler Amnesie "handelt es sich um eine akut auftretende Gedächtnisstörung, die maximal 24 Stunden andauert" und die meist stressbedingt zu Tage tritt. TGA kann jederzeit bei jedem von uns auftreten und fuehrt keine weiteren Symptome mit sich.
(Wen's genauer interessiert, der moege hier oder hier erste Informationsquellen vorfinden.)
Der behandelnde Arzt meinte, meine Mutter wisse zawr genau, wo sie sei, was sie hier mache und was heute fuer ein Tag sei, aber sie erzaehle es ihm nun schon zum dritten Male.
6 Stunden spaeter war der Zauber auch schon wieder vorbei und am folgenden Tag durfte meine Mutter das Krankenhaus wieder verlassen; mein Vater folgte ihr vier Tage spaeter und mit etwas Glueck heilt der Fuss diesmal.
Resumee: Ich muss mehr an meinem Pokerface arbeiten. Mom sagt, dass sie sich an nicht vieles erinnern kann, aber dass mir die Sorge ins Gesicht geschrieben stand.
Orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
Und siehe: Da ich mit meiner Tante (mein Auto war ja verleast und der ander Wagen in der Garage, die zu war) im Krankenhaus ankomme, sitzt mein Vater schon auf dem Rollbett fuer den OP und meine Mama sitzt im Krankenzimmer.
Und so begab es sich (Auszug aus dem eineinhalbstuendigen Dialog mit meiner Mutter):
M.: "Was ist passiert, wo sind wir hier?"
I.: "Wir sind im Krankenhaus."
M.: "Aber wieso, was ist passiert?"
I.: "Du hast Papa hierher gebracht, weil er ja heute operiert wird."
M.: "Aber warum wird er denn operiert?"
I.: "Weil er sich den Fuss gebrochen hat und der Fuss neu opeiert werden muss."
M.: "Wieso hat er sich denn den Fuss gebrochen?"
I.: "Bei dem Geisterfahrerunfall letzten Sommer hat er sich den Fuss gebrochen, weisst Du das noch?"
M.: "Natuerlich weiss ich das! Aber wo sind wir hier? Was ist passiert?"
I.: "Wir sind im Krankenhaus."
M.: "Wieso sind wir denn im Krankenhaus, wie komme ich hierher?"
I.: "Weil Papa..."
M.: "Wo ist das Auto?"
I.: "Das Auto haben wir schon gefunden."
M.: "Aber wo sind wir hier, was ist passiert?"
In weiterer Folge beantwortete ich dutzende Male die Frage, wo das Auto steht, warum wir im Krankenhaus waren, was dies fuer ein Schluessel sei (ihr Autoschluessel), was fuer ein Tag heute war, wo wir eigentlich seien, wo das Auto abgestellt sei, was passiert, warum mein Vater operiert wird, was jener welcher fuer ein Schluessel sei (mein Schluessel, den ich ihr alsbald weggenommen habe), was heute eigentlich fuer ein Tag sei...
Na toll; worst-case Szenario: mein Dad wacht nicht mehr aus der Narkose auf und meine Mom ist ohne Kurzzeitgedaechtnis - "hurrah, Leute, stuermt das Blockhaus!" (Arsen & Spitzenhaeubchen).
Bei der anschliessenden Untersuchung wurde TGA diagnostiziert.
Bei transitorisch-globaler Amnesie "handelt es sich um eine akut auftretende Gedächtnisstörung, die maximal 24 Stunden andauert" und die meist stressbedingt zu Tage tritt. TGA kann jederzeit bei jedem von uns auftreten und fuehrt keine weiteren Symptome mit sich.
(Wen's genauer interessiert, der moege hier oder hier erste Informationsquellen vorfinden.)
Der behandelnde Arzt meinte, meine Mutter wisse zawr genau, wo sie sei, was sie hier mache und was heute fuer ein Tag sei, aber sie erzaehle es ihm nun schon zum dritten Male.
6 Stunden spaeter war der Zauber auch schon wieder vorbei und am folgenden Tag durfte meine Mutter das Krankenhaus wieder verlassen; mein Vater folgte ihr vier Tage spaeter und mit etwas Glueck heilt der Fuss diesmal.
Resumee: Ich muss mehr an meinem Pokerface arbeiten. Mom sagt, dass sie sich an nicht vieles erinnern kann, aber dass mir die Sorge ins Gesicht geschrieben stand.
Orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
DJ Rindenmulch - 31. Jan, 13:16