Samstag, 25. April 2009

Mitbewohner

Ich habe seit geraumer Zeit eine Mitbewohnerin. Sie ist nicht nur Apostel und Heilige, sonder auch Schutzpatronin aller Sauberkeit und Ordnung liebender Hausfrauen.

Heute morgen finde ich wie so oft beide Waschbecken der Küche voller unabgewaschenem Geschirr vor. Da ich mein Zeug nach dem Essen abwaschen zu pflege (außerdem führe ich einen Studentenkühlschrank - nichts gescheites drin, ab ins Bett) und mir diese Tatsache langsam stinkt (bildlich), habe ich mich endlich aufgerafft (allen Mut zusammennehmen und das Herz in den Knien vorm weiterrutschen abhalten) meinen Unmut nach Heimkehr der Geschirrverursacherin zu äußern.

"Könntest Du bitte in Zukunft Dein Geschirr vor verlassen der Wohnung abwaschen?" - "Mhm... ich werd's versuchen."

Nun, bei schwierigen Aufgaben muss man erst ein bisschen herumprobieren, bevor alles problemlos läuft, bzw. bis man niedergeschlagen resigniert. Als Pseudowissenschaftler kenne ich mich da aus...

Ein gerades "Du kannst mich mal" hätte es im Übrigen als Antwort wohl auch getan.

"Man kann davon ausgehen, dass die Pille für den Mann für die Frauen nicht akzeptabel sein wird"

Nun falle ich also über diesen Artikel. Ich möchte ein paar interessante Stellen zitieren: "...aber nur einer die Kontrolle über die Fruchtbarkeit haben kann. Und derzeit ist das fast ausschließlich die Frau. Dafür gibt es auch gute, objektive Gründe: weil sie schwanger wird beim Versagen der Verhütung." Und weiter heißt es: "Deswegen wird wahrscheinlich eine Pille für den Mann nie auf den Markt kommen. Aber nicht, weil die Männer das nicht wollten, sondern weil es kaum Frauen geben wird, die sich darauf verlassen, dass ihr Mann verlässlich jeden Tag die Pille nimmt." Anscheinend geht es also ums Vertrauen: "Und man kann sich [...] relativ gut vorstellen, wenn die Frau keinen Kinderwunsch hat, der Mann aber sehrwohl, und er sagt, er nimmt die Pille, und die Frau dennoch schwanger wird."

Wie ist das denn nun? Er will ein Kind, sie nicht. Er sagt, er verhütet, tut es aber nicht. Die Frau wird schwanger. Ja, scheint ein Fakt zu sein (in Zeiten der Gleichberechtigung ein brutaler Schlag ins Gesicht, doch glücklicherweise schafft es die Männerbewegung nicht sich zu formieren um das Gentechnisch aus der Welt zu schaffen). Am Fleischmarkt (die Ortswahl ist ironische Zeichen zynischer Grenzgenialität) wird sich Frau gegebenenfalls wahrscheinlich alleine einfinden (meist zumindest) und, wenn doch die katholische Variante gewählt wird, sind Optionen wie Mutter sein (u.U. mit Kinderliebendem Vater, er wollte es ja) oder Adoptionsfreigabe schwierige Entscheidungen. Da will man nicht vertrauen und dann die Nachsicht haben. Hier gibt es meiner Meinung nach natürlich noch die Option, dass die Frau die Pille (oder Temperaturmethode, oder was auch immer Frau so verwendet) weiter anwendet ohne das Mann etwas merken würde.
Aber was ist, wenn wir Grazer Wechselseitige spielen. Sie will ein Kind, er nicht. Sie sagt sie verhütet, tut es aber nicht. Die Frau wird schwanger. In einer halbwegs gewaltfreien Welt können wir an dieser Stelle den Fleischmarkt vergessen - das liegt nicht in Männerhand (vom vielleicht männlichen, behandelnden Arzt angesehen). Nun, die harten, gewissenlosen Männer dieser Welt mit neunstelligem Monatseinkommen (sicherlich 98,762% aller Männer) sagen: "Also gut, hier sind Deine Alimente, scher Dich zum Teufel!" Die anderen, die, die vielleicht en Problem damit haben ein gezeugtes Kind einfach zu ignorieren, oder die, die ihre Partnerin wirklich gern habe und sie wegen eines solchen Missgeschick (man will ja keine Böswilligkeit im Sinne eines Samenraubs unterstellen) nicht verlassen, oder auch jene, die sich nur die Alimente nur schwer leisten können, was ist mit denen? Haben die einfach Pech gehabt? Haben Männer generell zu vertrauen und eventuell die Nachsicht? Würde ein kurzes "Hey, ich stülp mir schnell ein Mützerl über, aber nicht dass Du denkst ich würde Dir beim Verhüten nicht vertrauen" vielleicht als Misstrauensantrag gewertet werden? Schwierig, schwierig.

Um also zu einem Punkt zu finden: ja, Fakt zu sein erscheint mir, dass das weibliche Geschlecht beim Menschen den Nachwuchs austrägt. Das die Schwangerschaftsbegleiterscheinungen (Übelkeit, Launen, Hormonschübe, etc.) und ein Kind dann ausschließlich die Damenwelt betreffen, würde ich bezweifeln. Vielleicht sollte man sich auch folgende Frage stellen, nämlich "kann es passieren, dass ich durch Sex elterliche Pflichten erlangen?" Scheint so. "Sollte ich, wenn ich absolut kein Kind möchte, im Vertrauen auf Verhütung verzichten?" Bitte selber beantworten.
Verhütung geht beide an (Papa Razi schlägt im Übrigen die Abstinenz vor) und vielleicht sollte man dann allen Beteiligten eine entsprechende Palette an Methoden bieten.

Wieso geht es bei der Pille für den Mann schon wieder um die Frau?
Wieso ist es für eine Frau eine Zumutung dem Mann zu vertrauen, umgekehrt ist es aber völlig in Ordnung?
Ich halte mich selbst für relativ liberal, aber es scheint mir wieder einmal, dass Gleichberechtigung, Gleichstellung und gleiche Chancen eigentlich "Vorrang für Frauen" bedeuten soll... liebe Emanzenwelt, bitte weist mich auf die Fehler in meiner Argumentationsweise hin!

Montag, 16. Februar 2009

Gleichheitsprinzip

Wie man hier auf orf.at nachlesen kann, gilt in Österreich weiterhin das Gleichheitsprinzip.
Nur sind manche eben gleicher...

Samstag, 6. September 2008

Contradictio in adiecto der Grünen?

Mit dem Wahlkampf in vollem Gange wurde auch ein Wahlplakat einer Partei an meiner Bushaltestelle aufgestellt.
http://www.gruene.at/uploads/tx_pureimg/glawischnig_frauen_hoch_kl.jpgNun ja, was moechte uns die Gruene Partei Österreichs hiermit mitteilen? Natürlich ist beim ersten Hinschauen gleich klar, es geht um eingemachte Themen wie Emanzipation, Frauen in der Politik, starke Frauen im Allgemeinen und auch, dass man (nach passiven Jahren?) jetzt endlich arbeiten möchte. Mit einem süffisanten Lächeln lässt sich Eva Glawischnig eine meiner Meinung nach hochinteressante Wahlkampfparole in den Mund legen: "Gleiche Chancen, gleiches Geld" - so weit so gut, aber dann - "Vorrang für Frauen"? Also was nun, gleiche Chancen oder doch Vorrang?
Zunächst wollte ich diesen Eintrag ja mit "Oxymoron" betiteln, aber hier scheint eher ein inhaltlicher Lapsus passiert zu sein. Oder ist es wie so oft, dass Geschlechtergleicheit mit Bevorzugung von Frauen gleichgestellt werden soll? Will man den Wähler für dumm verkaufen oder möchte man das Niveau der Wahlsprüche dem der Freiheitlichen (man erinnere sich an die Adam Riese Schmankerl des letzten Walkampfes) anpassen?
So oder so, ich bin über die geistlose Art, wie sich die Grünen bisher in diesem Wahlkampf präsentieren, mehr als enttäuscht und ich werde es mir wahrscheinlich nicht nehmen lassen eine entsprechende Anfrage zu gleichen Vorrängen an das Wahlbüro der Grünen zu schicken.

Freitag, 7. März 2008

Akronyme

Juengst erhalte ich ein Schreiben der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH).
Ich persoenlich wuerde ÖH ja auf ÖHI umtaufen - um das gender-mainstreaming 'Innen' hervorzustreichen; ausserdem wuerde ein belesener Beobachter alsbald an Heidi denken und eine Assoziation Oesterreichs mit der Schweiz halte ich fuer treffender als jene mit Australien - dies aber nur nebenbei.
Akronyme sind heutzutage allgegenwaertig. Eigentlich sollten sie den Sprachgebrauch laengerer Begriffe vereinfachen, aber zuweilen fuehren sie doch auch gerne zu Verwirrungen. Und ich meine hier noch gar nicht Akronyme der modernen Chatgeneration (IITYWIMWYBMAD).
Da gibt es zum einen rekursive Akronyme, z.B. GNU, 'Gnu Is Not Unix', oder noch etwas ausgefeilter: HURD, 'HIRD of Unix-Replacing Daemons', zu dem dann HIRD, 'HURD of Interfaces Representing Depth', als passendes Pendant hinzukommt.
Zum andern gibt es da Akronyme, die wiederum ein Akronym enthalten, wie LCG, 'LHC Computing Grid'. Wer soll sich da noch zurechtfinden?
Zudem gibt es Akronyme wie IBM oder html, die zwar von jedermann gebraucht werden, aber deren eigentliche Bedeutungen nicht jedem sofort einfallen; dies fuehrt zeitweise auch zu falschem Gebrauch wie z.B. beim HIV-Virus oder dem LCD-Display (es koennte natuerlich auch sein, dass Pleonasmen an Bedeutung wieder zunehmen).
Manche Akronyme, als Wort gesehen, koennen auch eigene Bedeutungen haben, wie z.B. bei SUN, 'Stanford University Network'. Dies kann einerseits wuenschenswert sein, wenn z.B. gute Eigenschaften mit dem Wort in Verbindung stehen; andererseits kann dies genau nicht gewuenscht sein und manche Bezeichnungen wurde aufgrund des Moeglichen Akronyms abgeaendert. Immerhin macht es einen Unterschied, ob eine Universitaet 'Cracow University of Technology' oder 'Cracow University of New Technologies' heisst.

Letzendlich bliebe zu hinterfragen, ob die englische Bezeichnung der ÖH 'Austrian National Union of Students' bewusst gewaehlt wurde und wie sich ÖH Vertreter bei internationalen Treffen vorstellen.

Freitag, 21. September 2007

Ein Cent Inkasso und seine Folgen

So weit ist es also gekommen: mein Neffe, zwoelf Jahre alt, ist ein begeisterter WoW Spieler (ich selbst hatte bisher noch nicht das Vergnuegen das Spiel zu testen, aber was man hoert und liest funktioniert das Taschengeld Klau Konzept von Blizzard besser als die Pokemon [Pocket Money]). Um sich nun bessere Ausruestung fuer seinen Charakter (ein Blutelfen Paladin - oh Mann, ich wuerde ja lieber einen Boesewicht spielen, aber bitte) kaufen zu koennen, hat der kleine Bursch ebay durchforstet und sich Goldmuenzen gekauft. Waehrend dieser Suche besuchte er verschiedene Webpages. Bei einer bekam er 100 Goldmuenzen (also 1000*1000*100 Kupfer, anscheinend eine schoene WoW Muenz) fuer einen Cent angeboten. Er fuellt also brav die noetigen Daten aus, klickt einmal weiter und wird nach seinen persoenlichen Daten (also Anschrift und so Zeug) gefragt. Da er diese aber nicht angeben will, klickt er Abbruch und setzt seine Suche fort und kaufte schliesslich 1000 Gold Muenzen fuer 35 Euro.
Ich habe mich oft gefragt, was das fuer Leute sein moegen, die echtes Geld fuer digitales Spielgeld ausgeben; nun weiss ich es: Kinder, die dafuer ihre Sparschweine schlachten muessen - aber dies nun nebenbei.

So, geraume Zeit spaeter also, erhaelt mein Neffe ein Inkasso-Schreiben ueber einen Cent. Nun, es entzieht sich meiner Logik wegen 0,01 Euro ein Inkasso Buero zu beauftragen, zumahn ich diese Aktion alleine teurer als 0.01 Euro bewerte, aber bitteschoen. Diese Systeme funktionieren heutzutage vollautomatisiert und wenn die Telekomm 3000 Mahnungen an Telefonzellen zustellen kann, dann kann man wohl auch wegen einem Cent ein Inkasso Buero beauftragen. Der Vater meines Neffen bekam daraufhin Panik und ueberwies alsbald den ausstehenden Betrag - ich persoenlich haette es ja auf ein Verfahren ankommen lassen.
Nun moechte man also meinen, dass die Geschichte gegessen ist, denn so etwas kann schon einmal passieren, und, obwohl eine Rechnung auf eine Bestellung, die man abgebrochen hat, fuer die man keine Bestellungsbestaetigung bekommen hat und die von einem Minderjaehrigen abgeschlossen wurde, wahrscheinlich kein rechtsmaessiger Vertrag ist, wurde die ungewuenschte Ware sogar bezahlt.

Weit gefehlt. Blizzard bekommt an dieser Stelle Wind von der ganzen Sache und sperrt meinem Neffen den Account, zumal eine Drittanbietersoftware verwendet wurde und dies laut AGB unzulaessig ist - warum nicht stattdessen die Betreiber der Drittanbietersoftware gesperrt wurden, oder warum es anscheinend bei Blizzard noch immer nicht bekannt ist, dass eine durch Anklicken eines "Ok"- oder "Ich akzeptiere"-Buttons abgeschlossene Vereinbahrung keinerlei Rechtsgueltigkeit hat, konnte ich bis jetzt noch nicht eruieren.
Auf ein Mail meines Neffen, er ist zwoelf, das moechte hier noch einmal gesagt sein, an Blizzard, in dem er Blizzard mitteilte, dass er nicht wusste, dass er eine unerlaubte Handlung begeht, wurde ihm mitgeteilt, dass man sich bei Blizzard bemuehen wird der Sache auf den Grund zu gehen. Nun, Unwissenheit schuetzt bekanntlich vor Strafe nicht und der Account ist bis heute gesperrt und damit sind die Ersparnisse meines Neffen dahin. Hinzukommen die 35 Euro fuer die 1000 Goldmuenzen, die mein Neffe zwar erhalten hat, aber die ihm im gesperrten (geloeschten???) Account nicht mehr viel Nuetzen werden. Zuletzt sei der Cent noch aufaddiert.

Lange Geschichte, kurzes Resumee: mein Neffe musste im Alter von 12 Jahren fuer seine Verhaeltnisse ueberduchschnittlich viel Lehrgeld fuer Internetgeschaefte zahlen.
Es konnte noch nicht ganz geklaert werden, wer daran verdient, wenn fuer einen Cent ein Inkasso Buero beauftragt wird.
Zuguterletzt ist es fuer mich absolut unverstaendlich und zutiefst enttaeuschend, dass sich Blizzard, eine Firma, die ich fuer ihre bahnbrechende Geldvermehrungsidee namens WoW bewundert habe und bei der ich ueber eine Bewerbung nachgedacht habe, in keiner Weise kollant oder entgegenkomment zeigt.

Ich werde in naher Zukunft selbst eine Mail diese Angelegenheit betreffend an Blizzard schicken und werde etwaige Ergebnisse hier posten.

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